MEININGEN H_FW-MGN.7-1 Montag, 7. November 2022 | Seite 7 Vom Hinterhof ins Weihnachtsmarkt-Licht Am frühen Samstagmorgen staunten die Anwohner der Meininger Robert-Koch-Straße nicht schlecht hinter ihren Fenstern. Der für den Marktplatz ausgewählte Weihnachtsbaum 2022 schwebte hoch über ihren Häusern. Die 50-jährige Fichte aus einem Hinterhof erlebte so ihren letzten großen Auftritt am angestammten Platz, bevor sie Weihnachtsschmuck tragen wird. Weihnachtsbaum 2022 mbH unscheinbar Meininger stand lang Weihnachts- Der 50 baum im Hinterhof des Jahre Mehrfamilienhauses der Wohnungs- baugesellschaft (WBG) in der Robert-Koch-Straße. Nun hat er zur Adventszeit eine ganz besondere Aufgabe erhalten. Wir freuen uns darüber und werden ihn auf jeden Fall bewundern, wenn er festlich geschmückt uns allen viel Freude bringen wird. Von Silvana Möder MEININGEN. Unscheinbar im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses der Wohnungsbauge- nossenschaft (WBG) steht eine hochgewach- sene Fichte, die am Samstag ein letztes Mal am alten Platz im Rampenlicht steht. Der Nadelbaum hat gerade sein 50-jähriges Jubi- läum: 1972 wurde er von Hausbewohner Pe- ter Wolf – seinerzeit übrigens im Vertrieb von Meininger Tageblatt tätig – zur Geburt seiner Tochter gepflanzt. Eigentlich eine zu schöne Geschichte, um den Baum zu entfernen, aber so langsam zei- gen sich auch an ihm die Folgen der Wasser- knappheit und bald wäre er zum Sicherheits- risiko geworden. Außerdem steht er so nah an dem Gebäude, dass die Bewohner „kaum Licht in ihren Wohnungen haben“, erklärt Wolfs Schwiegersohn Matthias Schlechtweg. „Der WBG war er auch schon ein Dorn im Au- ge, wegen des Drecks auf dem Weg.“ Wenn der Baum am Haken hängt In der Robert-Koch-Straße ist bereits ab 7 Uhr alles abgesperrt. Ein riesiger Kran hat seine Stützen ausgefahren und mit dem Schwerlast-Lkw ist das Team der Firma Hen- neberger aus Themar komplett. Hinter dem Haus steht bereits der Steiger der Stadtwer- ke. Normalerweise repariert dessen Fahrer Mathias Höhn mit dem Arbeitskorb die Stra- ßenbeleuchtung. Heute aber muss er in etwa fünf Metern Höhe einen „Schlupf“ um die Fichte legen, um die Schlaufe am Kranhaken zu befestigen. Gar nicht so einfach, denn der Kranfahrer sieht nicht, was sich hinter dem Gebäude abspielt. Er muss sich zu einhun- dert Prozent auf die Weisungen seines Chefs verlassen. Beide sind ein eingespieltes Duo, denn bei dem Höllenlärm der Maschinen sind nur Handzeichen möglich, um mitei- nander zu kommunizieren. Als die Fichte leicht auf Spannung am Ha- ken hängt, kommt Sebastian Dummer, der Stadtförster, zum Einsatz. Nicht mal eine Mi- nute benötigt er, um den Stamm durchzusä- gen. Beim letzten Stück wird ein Keil ins Holz getrieben, damit der Baum nicht doch noch zur Hausseite wegsacken kann. Die Mitarbei- ter des Stadtservice Michael Kellermann, Lo- thar Schleicher, Tobias Elze und Leiter Guido Götze sind auf Zack. Sie sehen sofort, wo und wie der Baum nun mit dem Vorschlagham- Das Wild ist recht wild unterwegs Mehrere Tiere haben am Wochenende bei Zusammenstößen mit Autos ihr Leben gelassen. MEININGEN. Vier Wildunfälle gab es zwi- schen Freitag, 4. November, und Sonntag, 6. November, im Bereich der Polizeiinspektion Schmalkalden-Meiningen . Dabei hat es am vergangenen Samstag gleich zweimal auf der Strecke zwischen Neubrunn und Salzbrücke gerappelt: Es kam zu einer Kollision mit Rehen. Glücklicher- weise wurden keine Personen verletzt. Die Tiere mussten jedoch jeweils durch die Beamten vor Ort von ihren Leiden erlöst werden. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden. Einen Zusammenstoß mit zwei Wildschweinen gab es Samstag auf der Straße von der Autobahnabfahrt Meinin- gen-Nord in Richtung Meiningen. Auch hier blieb es bei Sachschaden an Pkw. Eines der Tiere verendete an der Unfallstelle, das zwei- te musste ebenfalls durch die Beamten erlöst werden. Zwischen Mehmels und Solz gab es am 4. November eine Begegnung mit einem Reh. Wiederum entstand Sachschaden am Auto und das Tier verendete vor Ort. In diesem Zusammenhang rät die Polizei in der dunklen Jahreszeit mit besonderer Vorsicht unterwegs zu sein. Ansgar Haag zu Gast im „Fernsehzimmer“ MEININGEN. Bekannt als Treffen interessier- ter Theaterfans in lockerer Runde, lädt Mo- derator Michael Jeske Gäste erneut zu seiner Sendung „Fernsehzimmer“ ein. Hier will man „neue Freunde treffen, informieren und werben“. Gefilmt wird im Theaterrestaurant. Dort berichten die Gäste über den Verein oder über die Arbeit am Theater, so auch über das Repertoire des aktuellen Spielplans. Diesmal zu Gast ist Ansgar Haag. Er ist fünfmaliger Preisträger des vom Verein der Theaterfreunde vergebenen und von der Rhön-Rennsteig-Sparkasse dotierten Prei- für ses „Inszenierung des Jahres“, zuletzt Wagners „Lohengrin“. Sendetermine sind der heutige Montag im „Südthüringer Regionalfernsehen“ (SRF) jeweils um 8.30, 16.30 und 21 Uhr und nach- folgend eine Woche lang zu gleichen Sende- zeiten, ausgestrahlt auch in „Salve TV“ . Mahnwache an der MEININGEN. Der Gesprächskreis für Frieden und Ökologie trifft sich heute um 18 Uhr wie- der an der Stadtkirche zur Mahnwache. Er will für Frieden und Solidarität aller Men- schen gedenken, die in der Ukraine, aber auch in den Kriegen weltweit in großer Angst leben müssen. Auch die um Freiheit und De- mokratie kämpfenden Frauen im Iran und die gegen den Krieg protestierenden Men- schen in Russland werden Erwähnung fin- den. Beendet wird die Mahnwache traditio- nell mit einem Gebet für den Frieden. Stadtkirche Leserservice & Zeitung vor Ort Tel. (03693) 9 79 99 91 Abo und Zustellung E-Mail: aboservice@meininger-tageblatt.de Tel. (03681) 8 87 99 97 Anzeigenservice: E-Mail: anzeigen@meininger-tageblatt.de Tel. (03693) 44 03 31 Lokalredaktion: E-Mail: meiningen@meininger-tageblatt.de Ralph W. Meyer (Ltg.) ..... Tel. (03693) 44 03 21 Marko Hildebrand-Schönherr (stv. Ltg.) ................................................ (03693) 44 03 36 Oliver Benkert ....................... (03693) 44 03 34 Iris Friedrich ............................ (036946) 33 04 Erik Hande .............................(03693) 44 03 32 ............................. (03693) 44 03 37 Tino Hencl Antje Kanzler .........................(03693) 44 03 63 Sigrid Nordmeyer (Kultur) ....(03693) 44 03 23 Diana Werner-Uhlworm ....... (03693) 44 03 59 Carola Scherzer Lena C. Stawski (Volontärin) . (03693) 44 03 39 Maximilian Simon (Volontär) (03693) 44 03 26 Ralf Ilgen (Sport) ................... (03693) 44 03 25 Leserbriefe: E-Mail: leserpost@meininger-tageblatt.de Self-Service-Bereich: www.insüdthüringen.de/service Zeitung mal nicht erhalten? www.insüdthüringen.de/digitale-zustellung keinen freien Platz mehr. Ausverkaufte Konzerte sind in der Struppschen Villa längst zur Regel geworden. Auch beim Konzert von Christin und Frank Henkel gab es längst zu den jungen Künstlern – Nach- wuchskünstler ist eine Bezeichnung für sie, MEININGEN. Erst Ende September wurde die die der Vergangenheit angehört – die mit Struppsche Villa – nach jahrelangem Leer- ihrer Art, ihrem Charme und musikalischem stand und aufwendiger Sanierung – wieder Können noch immer jedes Publikum für sich eröffnet. Die Kreismusikschule, die ihren gewinnen konnte. In eine Schublade, in ein Sitz im Schloss Elisabethenburg hatte, hat lässt sie bestimmtes künstlerisches Fach, hier eine neue Heimstatt gefunden und trägt sich ohnehin nicht stecken, pendelt sie in seither den Namen Konservatorium Meinin- ihren Liedern doch fast übergangslos zwi- gen. Doch nicht allein um seine derzeitigen schen liebevoll und heiter bis zu bitterböser Schüler will sich Heiko Denner, Leiter des Konservatoriums, kümmern. Das Gebäude Doch noch etwas anderes machte den Ironie. mit seinem historischen Flair lade gerade Abend zu etwas Besonderem – der lokale Be- dazu ein, hier Konzerte der unterschied- zug der jetzigen Münchnerin zur Theater- lichsten Art anzubieten, ist er überzeugt. stadt. In Untermaßfeld geboren, hat sie zu Mit der Auswahl hat Heiko Denner bisher Beginn der 90-er Jahre die Kreismusikschule stets ein glückliches Händchen bewiesen, Meiningen besucht und dort erste Kenntnis- denn meist war bei den Konzerten kein freier se am Klavier erworben. Auch ihr Vater Frank Platz mehr zu finden. So auch bei „Chansons Henkel, der sie beim Konzert mit der Gitarre und Kabarett mit Christin Henkel“ am ver- begleitete, hatte ab 1972 einige Jahre Unter- gangenen Freitagabend. Zum einen gehört die Sängerin und Komponistin aus München Geschafft! Mitarbeiter der Firma Henneberger, die Mitarbeiter des Stadtservice Michael Kellermann, Lothar Schleicher, Tobias Elze und Leiter Guido Götze sowie Citymanager Heiko Olk und Stadtförster Sebastian Dummer (von links) haben am Samstag in etwa vier Stunden Arbeit den Fotos: Möder neuen Weihnachtsbaum auf den Markt gesetzt. Hoch oben über dem Mehrfamilienhaus. mer bearbeitet werden muss, bis das kom- plette Nadelgehölz am Stahlseil des Krans hängt. Zwei Tonnen sollen nun über das Hausdach schweben. Ein spektakulärer An- blick, als der Arm bis auf 44,5 Meter ausge- fahren ist, mit dem riesigen Baum am Haken, hoch in der Luft pendelnd. Sachte wird das grüne Monstrum auf den Tieflader gebettet und gesichert. Mit Polizei- begleitung setzt sich der Lkw in Bewegung. Durch die Unterführung in der Marienstraße darf der Schwerlaster natürlich nicht fahren und so geht die Fahrt über die Berliner Stra- ße auf die Neu-Ulmer und am Parkhaus Richtung Marktplatz entlang. Das läuft alles reibungslos und der Baum ist hurtig am Be- stimmungsort am Markt angelangt. Bevor es ans Aufstellen geht, entfernt der Kranfahrer die schwere Platte über dem Fun- in das die Fichte eingesetzt wird. Unterdessen wird das Nadelgehölz vermes- dament, Mit dem Tieflader geht es von der Neu-Ulmer Straße in die Untere Kaplaneistraße. sen, denn die Traglast des Fundaments ist für einen maximal zwölf Meter hohen Baum ausgelegt. „Auch spielt die Windlast eine Rolle. Die Sicherheit muss gewährleistet sein“, weiß Heiko Olk, Citymanager der Mei- ningen GmbH, der einen wachsamen Blick auf die Fichte wirft. Schließlich wird der Weihnachtsbaum das Aushängeschild für den Meininger Weihnachtsmarkt. Schmaler als der alte, aber imposant Um rund zwei Meter ist der Koloss zu lang und wird von Sebastian Dummer noch ein- mal gestutzt, während der Baum bereits wie- der am Kran hängt. Auch bei dem Vorhaben, den Stamm in das vorgesehene Loch zu bug- sieren, braucht der Kranfahrer genaue An- weisung. Vor lauter Geäst kann er nichts se- hen. Die Männer des Stadtservice ziehen den Stamm genau über das Fundament, bevor der Kranführer den Baum Zentimeter um Zentimeter sinken lässt. Die Mitarbeiter ha- ben Holzlatten zur Hand, die sie mit dem Stamm ins Loch einschlagen. Schließlich darf der Baum nicht wackeln. Zügig geht die Aktion zu Ende und alle packen mit an, um den Marktplatz schnell wieder zu reinigen. Mathias Höhn löst mit seinem Steiger den Schlupf vom Kranhaken – und zum ersten Mal steht der Baum ohne Unterstützung von oben. Er ist etwas schmaler als das Modell des letzten Jahres, aber durchaus imposant. Citymanager Heiko Olk erklärt, weshalb der Baum jedes Jahr zu genau dieser Zeit ge- stellt wird. „Am Sonntag ist Martinsmarkt und danach kommen die Stände für den Weihnachtsmarkt. Da ist schlichtweg kein Platz mehr für einen Tieflader und Kran.“ Nächste Woche wird der Baum angeputzt und überblickt dann bis zur zweiten oder dritten Januarwoche das Marktgeschehen zu seinen Füßen. Stadtförster Sebastian Dummer zersägt das übrig gebliebene Teil des Stammes. Wenn der Vater mit der Tochter musiziert Lagerung von feuergefährlichen, leichtentzündlichen Stoffen 15 Frank und Christin Henkel bei ihrem Konzert in der Struppschen Villa. richt im Fach Konzertgitarre an der Kreismu- sikschule. So konnte Heiko Denner zwei ehe- malige Musikschüler begrüßen, auch wenn die beiden ihren Unterricht natürlich lange vor seiner Zeit hatten. Dennoch für ihn ein- Foto: Wolfgang Swietek drucksvoll, welchen Weg ehemalige Schüler danach gegangen sind. Ein musikalisches Er- lebnis der Extraklasse auch für die Musik- liebhaber, die an diesem Abend in die dws Struppsche Villa gekommen waren. minder gefährlich als ein Brand in der Wohnung. Grundsätzlich nicht erlaubt ist die Lagerung gefährlicher Stoffe in der Wohnung, bei leicht entzündlichen Stoffen wie Brennspiritus, darf es nicht mehr als 1 Liter sein. Aber im Kellerbereich dürfen solche Stoffe nur in kleins- ten Mengen und nur in dafür unzerbrechlichen vorgesehenen auch Gefäßen gelagert werden. Ebenso gilt diese Regelung für Einstell- plätze in Tiefgaragen, denn von dort kann ein Feuer leicht auf das Haus oder die einzelne Wohnung übergreifen. Da es immer wieder ein Thema ist, das nicht unterschätzt werden darf, möchten wir auf die Haus- ordnung hinweisen, in der es heißt: „Das Lagern von feuergefähr- leichtentzündlichen sowie lichen, geruchsverursachenden Stoffen in Keller- oder Bodenräumen und Treppenhäusern ist untersagt.“. Niemand möchte in seiner Woh- nung dadurch gefährdet werden, dass im Haus Stoffe gelagert werden, von denen eine Gefahr ausgeht. Ein Brand im Treppenhaus oder Keller ist gerade durch den dadurch versperrten Fluchtweg und die entstehenden Rauchgase nicht Als gefährliche Stoffe gelten: Ben- zin/Diesel, Lacke und Farben, die Lösungsmittel enthalten, Aceton, Alkohol, Propanol, Spiritus oder auch Gasfl aschen jeglicher Art. Auch dürfen von gelagerten Stoffen keine Geruchsbelästigungen für die anderen Mieter im Haus ausgehen. Deshalb prüfen Sie bitte, ob in Ihrem Keller oder in anderen öffentlichen Bereichen oben genannte Stoffe abgestellt/gelager t sind und entsorgen Sie diese ordnungsgemäß. Sollten Sie diese nicht dort abgestellt haben, bitten wir Sie um einen kurzen Hinweis, damit wir der Sache nachge- hen können, auch in Ihrem eigenem Interesse. FEUER